Garten / Freiflächen

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Der Garten hat eine Fläche von ca. 2150 qm und wird durch die Gebäude in drei Teile strukturiert: der “Hausgarten” nördlich des Garnisonsschützenhauses, der “Kräuter- und Gemüsegarten” mit ehem. Beeten zwischen Wohnhaus und Weg und der “Waldgarten” östlich des Geräteschuppens, der aufgrund der fehlenden Umfriedung im Moment nicht als zugehörig empfunden wird. Koeber Landschaftsarchitektur hat für den Garten eine Vermessungsaufnahme anfertigen lassen, eine Freiflächengestaltungsplanung entworfen und diese mit einem Schadensbericht sowie einem Maßnahmenkonzept hinterlegt.

Wach- und Wohnhaus

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Das Wach- und Wohnhaus (WWH) am Schießplatz wurde nach Plänen des Oberamtsbaumeisters G. Zimmermann von 1880 errichtet und diente als Wohnhaus des Schießplatzaufsehers und als Wache. Der beinah quadratische Grundriss erhebt sich über 2 Vollgeschosse, einen unausgebauten Dachraum und einen Gewölbekeller, und schließt mit einem Pyramidendach ab.

Das Architekturbüro Strebewerk hat für das Wach- und Wohnhaus aktuelle Pläne, eine Schadensdokumentation sowie eine Kostenschätzung für die Sanierung erstellt:

Garnisonsschützenhaus

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Das Garnisonsschützenhaus aus dem Jahr 1893-94 wurde nach Plänen des Kgl. Garnisonsbauinspektors Schneider im Auftrag der Kgl. Garnisonsverwaltung als Schützenhaus mit Kantine und Scheibenwerkstatt im Schweizer Stil erbaut. Das Gebäude ersetzte in zwei Bauabschnitten den länglichen Vorgängerbau, der als Wache und Scheibenbaracke diente. Das Garnisonsschützenhaus besteht aus einem einstöckigen Anbau – der Scheibenwerkstatt – und dem zweistöckigen Hauptgebäude (Kantinengebäude). In der Scheibenwerkstatt wurden früher die Schießscheiben hergestellt. Im Erdgeschoss des Garnisonsschützenhauses waren Mannschaftsraum, Unteroffiziersraum, Küche und Toiletten untergebracht, im Obergeschoss hatten die Offiziere ihre Räume.

Das Architekturbüro Strebewerk hat für das Garnisonsschützenhaus aktuelle Pläne, eine Schadensdokumentation sowie eine Kostenschätzung für die Sanierung erstellt:

Denkmalschutz

Das Garnisonsschützenhaus und das Wach- und Wohnhaus stehen unter Denkmalschutz nach §2 Denkmalschutzgesetz Baden-Württemberg. Es handelt sich um ein Kulturdenkmal, an dessen Erhaltung aus wissenschaftlichen, künstlerischen oder heimatgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse besteht. Die Denkmalschutzbegründung führt dazu aus:

„Wache mit Aufseherwohnung (Nr. 1), zweigeschossiger Bau mit massivem Erdgeschoss und verschindeltem Obergeschoss unter Pyramidendach, 1880 erbaut nach Plänen des Oberamtsbaumeisters G. Zimmermann sowie zweigeschossiger unverputzter Ziegelbau mit eingeschossigem giebelseitigem Anbau (Nr. 1 A), errichtet 1893 nach Entwürfen des Kgl. Garnisonsbauinspektors Schneider im Auftrag der Kgl. Garnisonsverwaltung als Garnisonsschützenhaus mit Kantine und Scheibenwerkstätte. Die Bauten erinnern an die frühere Funktion des heutigen Dornhaldenfriedhofs, als sich hier die ausgedehnten Militärschießbahnen der Stuttgarter Garnison befanden. Das gut überlieferte Wach- und Wohnhaus sowie das Schützenhaus dokumentieren die bei ländlichen Bauten des späten 19. Jahrhunderts beliebte Formensprache: das ältere Wach- und Wohnhaus schlichter mit verputztem Erdgeschoss, Eckquaderung und verschindeltem Fachwerk-Aufbau mit geschnitzten Fensterrahmen und -verdachungen, das Schützenhaus in Sichtmauerwerk mit dekorativem Fachwerk, Schweizerhaus-Stil mit aufwendigen Holzschnitzereien (z.B. Knaggen, Freibund, Verbretterungen), malerische Gliederung des Baukörpers durch Risalite, Erker und Ecktürmchen bzw. Dachreiter. Diese orts- und architekturgeschichtliche Bedeutung der Gebäude belegen das öffentliche Interesse an ihrer Erhaltung aus heimatgeschichtlichen und wissenschaftlichen Gründen.“

Quelle: Denkmalbegründung „Auf der Dornhalde 1 + 1a“

Schweizerstil

Das Garnisonsschützenhaus gehört zu den wenigen Gebäuden in Stuttgart, die im Schweizerstil erbaut wurden. Bauten im Schweizerstil orientierten sich an den traditionellen, oft ornamental geprägten Holzbauten der alpenländischen Baulandschaft. Der Schweizerstil, auch Schweizerhaus-Stil oder Chaletstil, ist ein Teil des Historismus. Der Historismus griff in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Stile vergangener Jahrhunderte wieder auf und löste so den bisher vorherrschenden Klassizismus ab. Häuser, die im Schweizerstil erbaut wurden, werden auch als Schweizerhäuser bezeichnet. Typische Merkmale sind weit überstehende und flache Dächer, Fachwerk mit Ziegelmauerwerk bzw. Holzschindelverkleidung, Schwebegiebel, profilierte Balkenköpfe, Fensterrahmen und Deckbretter an Giebeln und Fensterbrüstungen mit Laubsägeschnitt, malerische Gliederung durch Erker, Dachreiter, Ecktürmchen und Vorsprünge.

Quelle: Gerd Leibrock, Stuttgart