Gaststätte „Schießbahn“

Gastronomie auf der Dornhalde von 1897 bis 1962

Aktualisierter Stand unserer Recherchen

  • Das Garnisonsschützenhaus wurde 1893 gebaut. Im Erdgeschoss befand sich eine Kantine. Auf der Ansichtskarte von 1897 steht der Name des ersten Kantinenpächters: Leopold Gruber. Dass er damals Kantinenpächter war, ist auch verbürgt durch einen Prozess, den das evangelische Degerloch mit dem katholischen Gruber um den „Messnerlaib“ führte. Gruber bekam vom Verwaltungsgerichtshof Recht, weil man von einem Katholiken keine evangelische Kirchensteuer verlangen könne.

garnisonsschuetzenhaus2Ansichtskarte vor 1897

  • Ab 1909 (vielleicht aber auch schon früher) übernahm Johannes Marquardt die Kantine. 1908 wurde Degerloch zu Stuttgart eingemeindet. 1909 taucht auch die Dornhalde im Stuttgarter Adressbuch auf.
  • 1921 oder 1922 (1921 gab es kein Adressbuch) übernahm Klemens Schmidt die Kantine für kurze Zeit. Nach seinem Tod übernahm seine Frau Maria die Kantine.
  • Von 1929 bis 1954 war Gustav Mayer Kantinenwirt. Ab 1948 wird die Kantine als Gaststätte „Schießbahn“ geführt.
  • Nach dem Tod von Gustav Mayer am 15. Juni 1954 übernahm seine Witwe Helene die Gaststätte und führte sie zumindest bis 1962 weiter.
  • In den folgenden Jahren taucht die Gaststätte nicht mehr in den Adressbüchern auf, allerdings erzählen ältere Anwohner, dass auch in den folgenden Jahren das Garnisonsschützenhaus noch gastronomisch genutzt wurde.

Karin Rossnagel und Bertram Maurer

 

Broschüre zur Geschichte des Garnisonsschützenhauses

Unser Verein will den historischen Ort des ehemaligen Schießplatzes der Öffentlichkeit zugänglich machen. Wir haben daher ein besonderes Interesse an seiner Geschichte. Christian Dosch und die Initiative hatte schon vieles recherchiert. Der Verein hat von Beginn an in dieser Richtung weitergearbeitet und jetzt eine 24-seitige Broschüre veröffentlicht.

Sie können die Broschüre für 7 €  plus 2 € Porto bestellen. verein@garnisonsschuetzenhaus.de

Die Broschüre ist kein Resümee, sondern ein Zeichen für das Gewicht, das wir der Geschichte des Orts beimessen. Der Ort hat viele Fassetten. Vieles wissen wir dazu noch nicht. Wir arbeiten weiter.

Führung der Schwabenlandfilm zum Drehort des Films „Dolores“

Am 19.11.2016 veranstaltete Schwabenlandfilm eine Bustour zu den Drehorten des Films „Dolores“. Der Hauptdarsteller Udo Schenk war auch dabei und berichtete über die Dreharbeiten. Teile des Films wurden im und vor dem Wachhaus auf dem Garnisonsschützenhausgelände gedreht. Die Gruppe wurde vom Verein am Schützenhaus begrüßt und über die Geschichte und angestrebte Zukunft des Geländes informiert.

Bilder Dr. Christine Lehmann

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Tag des offenen Denkmals – Fotos

Vielen Dank an Dieter Raith für die tollen Fotos!

Einzelfragen zur Bauvoranfrage

Im Rahmen der Bauvoranfrage haben wir die Stadtverwaltung um Klärung folgender Fragen gebeten:

  1. Ist das geplante Nutzungskonzept „Haus der Stille“ mit den Nutzungsbausteinen Freiräume, Café, Ausstellung, Stipendien und Garten der Stille genehmigungsfähig? Insbesondere auch bzgl. des Denkmal- und Landschaftsschutzes sowie der Friedhofsnähe?
    • Sind die Eingriffe an/in den Gebäuden wie in den Plänen dargestellt und im Maßnahmenkonzept beschrieben, insbesondere unter dem Aspekt des Denkmalschutzes, genehmigungsfähig?
    • Sind die Eingriffe in den Garten wie in den Plänen dargestellt und im Maßnahmenkonzept beschrieben, insbesondere unter dem Aspekt des Landschaftsschutzes, genehmigungsfähig?
    • Werden die Auflagen zu Barrierefreiheit und Brandschutz wie in den Plänen dargestellt für die angedachten Nutzungen ausreichend erfüllt?
  2. Welche Maßnahmen sind aus Sicht der Verwaltung zu ergreifen, um die Erschließung der Liegenschaft (z.B. Strom, Wasser, Abwasser, Zufahrt, Parkplätze) sicherzustellen? Werden die von der Initiative vorgelegten Planungen zu Mobilität, die Stellplätzen und Entwässerung als zielführend bzw. umsetzbar erachtet?
    • Sind die angegebenen Stellplätze (KFZ und Fahrrad) in ausreichender Anzahl für die vorgesehene Nutzung eingeplant? Können die Fahrradstellplätze auf der dafür vorgesehenen Fläche des Grundstücks nachgewiesen werden?
    • Ist das Entwässerungskonzept wie in den Plänen und im schriftlichen Teil beschrieben genehmigungsfähig?
  3. Welche vertraglichen Vereinbarungen müssen über die Liegenschaft hinaus zwischen Stadt und Initiative getroffen werden, um die Nutzung zu sichern? In welcher Form (z.B. Baulast, Dienstbarkeit) sollten diese getroffen werden? Welche Kosten sind damit verbunden?
  4. Wie kann aus Sicht der Verwaltung sichergestellt werden, dass die Nutzung der Liegenschaft nicht durch Emissionen des Abluftturms des Heslacher Tunnels beeinträchtigt wird und von der Nähe zu dem Bauwerk keinerlei gesundheitliche Risiken für Nutzer der Liegenschaft ausgehen?
  5. (Detailfragen zum Antragsformular ‚Lageplan – schriftlicher Teil‘)

Altlasten

Wir haben für die Bauvoranfrage eine Auskunft aus dem Altlastenkataster angefragt und erhalten. Die Flächen sind im Informationssystem Altlasten Stuttgart als entsorgungsrelevante Flächen (B-Fläche) grün markiert. Dies sind Flächen, bei denen keine Gefährdung mehr besteht und deren Bodenmaterial nur als entsorgungsrelevant eingestuft ist (d.h. bei Aushub sind Mehrkosten bei der Entsorgung nicht auszuschließen). Die Eintragung ins Altlastenkataster ergibt sich durch die frühere Schießplatznutzung.

Stellplatznachweis

Für die angedachten Nutzungen im Raum für Stille (Café, Freiräume, Garten der Stille, Ausstellung, Stipendien) müssen baurechtlich Parkplätze nachgewiesen werden. Diese können allerdings weder auf dem Grundstück selbst (Landschaftsschutzgebiet und Denkmalsschutz) noch im direkten Umfeld (Forst) nachgewiesen werden. Im Rahmen der Bauvoranfrage haben wir gemeinsam mit dem Garten-, Friedhofs- und Forstamt eine Lösung entwickelt, die Stellplätze durch Nutzung von Parkplätzen entlang der Straße Auf der Dornhalde nachzuweisen. Über Berechnungen, die auf Friedhofsfläche, Bestuhlungsplanung und  Landesbauordnung / Stellplatzverordnung basieren, ergibt sich dort ein Überschuss an Parkplätzen, die nicht an den Friedhof oder an den Forstbereich gebunden sind. Diese könnten über eine Baulast oder eine Dienstbarkeit dem „Raum für Stille“ zugeordnet werden. Die Fahrradstellplätze weisen wir direkt auf dem Grundstück selbst nach. Die Berechnungen sind in den angehängten Plänen und Dokumenten dargestellt.

Emissionsmessung

Das Garnisonsschützenhaus liegt in unmittelbarer Nähe zum Abluftturm des Heslacher Tunnels. Daher haben wir die Stadt Stuttgart im Rahmen der Bauvoranfrage darum gebeten,

  • kurzfristig eine aktuelle Messreihe im Umfeld des Garnisonsschützenhauses durchzuführen,
  • uns die Ergebnisse der Emissionsmessungen auch in absoluten Zahlen mitzuteilen,
  • von Seiten der Stadt zu bestätigen, dass die Nähe zum Abluftturm des Heslacher Tunnels keine lufthygienischen Auswirkungen auf die Nutzung der Gebäude und des Grundstücks Auf der Dornhalde 1+1a, 70597 Stuttgart hat.

Im Vorfeld haben wir vom Tiefbauamt folgende Auskunft erhalten:

„Im Rahmen von Messungen zur Beurteilung der lufthygienischen Situation mit Messpunkten im Umfeld des Garnisonsschützenhaus und des Abluftbauwerks wurden sowohl im Jahre 89/90 – als auch 1998 – die Grenzwerte an allen Messpunkten eingehalten. Im Vergleich zur Messreihe aus dem Jahr 89/90 ist anhand der Messergebnisse von 1998 eine positive Entwicklung erkennbar. Diese Entwicklung steht im Zusammenhang mit den verbesserten Abgaswerten der Fahrzeuge. Die Belastungssituation entspricht der Innenstadtsituation und ist messtechnisch nicht mehr nachweisbar.“

„Die Abluftanlage wird automatisch, abhängig von den Kriterien Sichttrübung durch Partikel und Kohlenmonoxid im Tunnel, gesteuert. Eine der Einflussgrößen auf die vorgenannten Kriterien ist das Verkehrsaufkommen. Die Anlage ist mehrmals für insgesamt ca. 4-6 Stunden am Tag in Betrieb, eine Aussage über feste Betriebszeiten ist deshalb nicht möglich. Die Abgase der Fahrzeuge im Tunnel werden bereits mit der Tunnelluft ca. um den Faktor 1000 verdünnt. Die Abluft aus dem Kamin ist damit gegenüber der Grundbelastung nicht mehr messtechnisch nachweisbar. Eine Filterung der Tunnelabluft wäre theoretisch nur mit einem hohen energetischen Aufwand möglich. Eine effektivere Verbesserung wird durch die stetig zunehmenden Forderungen der EU-Abgasnormen erzielt, durch die eine Schadstoffreduzierung direkt am Fahrzeug erfolgt.“